Das Seminar in Freising in 2015 bot Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, über ein Jahr hinweg ein Bienenvolk zu beobachten und die wichtigsten Aufgaben des Imkers kennenzulernen. Zusammen mit dem Schüler der achten Klasse der Waldorfschule Ismaning, Erik Schiersch, wurde das Seminar über 6 Nachmittage angeboten.
Aus der Achtklasarbeit von Erik Schiersch, die mit diesem Seminar entstanden ist:
„Planung:
Wir bauen eine eigene Beute und beobachten unser Bienenvolk von außen und von innen.
Wir lernen, wie der Imker dem Bienenvolk hilft und es vor Krankheiten und vor anderen Schädlingen schützt.
Wir ernten Honig, wenn es welchen gibt, schmelzen Wachs und ziehen Kerzen.
Zeitlicher Umfang:
Das Seminar war geplant von April bis November 2015 mit je zwei Stunden an sechs Kurstagen.
Die Methoden:
Die Kursteilnehmer führen ein eigenes Tagebuch.
Die Kursteilnehmer hören kurze Vorträge zu den einzelnen Themen der Seminartage.
Die Kursteilnehmer beobachten das geschlossene Bienenvolk von außen.
Die Kursteilnehmer beobachten das geöffnete Bienenvolk von innen und übernehmen auch kleinere Arbeiten des Imkers.
Seminarleitung:
Ulrich Miller, Erik Schiersch
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1.Kurstag: Woraus besteht ein Bienenvolk?
Nachdem wir uns in der Neuland Straße 27 in Freising im Seminarraum getroffen hatten, veranstalteten wir eine Vorstellungsrunde. In dieser durfte jeder Kursteilnehmer sagen, wieso er gekommen ist, und ob er sich schon davor für Bienen interessierte.
Dann habe ich mein Referat “Die Arbeiterin, der Drohn, die Königin und deren Brut“ gehalten. Darin ging es um die verschiedenen Aufgaben der Mitglieder des Bienenvolks.
Danach sind wir, das heißt Ulrich, die Kursteilnehmer und ich, zum Bienenvolk im Garten gegangen und beobachteten das Flugloch und die ankommenden schwer bepackten Bienen.
…
3.Kurstag: Warum schwärmen/teilen sich Bienenvölker?
An diesem Kurstag sammelten wir uns nur kurz im Seminarraum, dann fuhren wir zu unserem Nachbar, da dort ein Bienenschwarm im Baum hing.
Es war Glück, dass es gerade an diesem passenden Tag passiert ist, denn einen Schwarm gibt es nicht immer.
Ihn gibt es nur, wenn ein Volk stark genug ist um sich zu teilen. Das heißt, dass sich ein Volk teilt und ein kleiner Teil mit der Königin auszieht und sich in der Nähe in einen Baum als Traube hinhängt. Diese Traube nennt man dann Schwarm.
Der Schwarm hing auf ca. fünf Metern Höhe. Nun fingen wir den Schwarm, indem wir ihn nass spritzten und ihn in einen Kasten einschlugen.
Wieder im Seminarraum, bauten wir unsere Warré-Beute fertig und schlugen unseren Schwarm ein. Es war nicht der Schwarm, den wir gerade eigefangen hatten, da dieser Schwarm erst mal für drei Tage in Kellerhaft musste. Er verliert in der Kellerhaft die Orientierung und das mitgebrachte Futter. So ist es wahrscheinlicher, dass der Schwarm im neuen Kasten bleibt .Beim Einschlagen des Schwarms ernteten wir die ersten Stiche in diesem Kurs.
Zum Schluss gab es wieder eine Abschlussrunde mit Fragen.“ Ende des Auszugs aus der Arbeit von Erik Schiersch
Nicht nur das Einfangen des Schwarms, sondern auch dem Schwarm sein neues Zuhause geben war an diesem Tag sehr abenteuerlich. Und wie der Schwarm in den von den Kindern selbst gebauten Bienenkasten (Beute) einläuft ist im Bild oben zu sehen. Insgesamt eine sehr bereichernde Zeit – dieses Seminar mit den Kindern.
Autoren: Erik Schiersch, Ulrich Miller, 09.03.2016