HONIG

Klein aber fein ist die diesjährige (2020) zweite Honigernte von meinen Bienenvölkern.
Klein deswegen, weil u.a. heuer zur Zeit der Lindenblüte das Wetter nicht mitspielte.
Ansonsten füllt die Linde als Trachtquelle in aller Regel die sommerlichen Honigtöpfe.
Zum Begriff der Tracht, denn nicht allen ist dieser Begriff – wenn er im Umfeld der Bienenhaltung verwendet wird – vertraut.
Tracht ist das gesamte Angebot an Nektar, Pollen und Honigtau, den die Honigbienen in ihren Stock eintragen.
In der Regel vertrauter ist die Verwendung des Begriffs Tracht im Sinne von traditionellen, historischen oder regionaltypischen Kleidungsstücken.
Beide Bedeutungen gehen auf das mittelniederdeutsche „dracht“ zurück – das was getragen wird.

Diesen feinen Honig aus dem Stadtgebiet Freising und vom Demeter Gemüsehof Obergrashof gibt es im 350 g Glas zu 8 €, bei Versand zzgl. Versandkosten

Bestellungen sind ab sofort möglich an mailto: bienen@miller3.de die Lieferung erfolgt dann ab 14.09.2020

Ein Kilo Honig – ein Jahrhundertwerk

Eine kleine Rechnung zur Wertschätzung des Honigs, den diese kleinen Tiere herstellen: Schätzungsweise müssen Bienen ca. 100.000 mal ausfliegen, um den Nektar oder den Honigtau für 1 kg Honig zu sammeln. Komprimiert man diese Gemeinschaftsleistung eines gesamten Bienenvolkes auf 1 Biene und nimmt man an, dass eine Biene pro Tag fünfmal ausfliegt, so müsste diese Biene 20.000 Tage arbeiten, um zu diesem Ergebnis von 1 kg Honig zu kommen, was sie natürlich nicht tut, weil sie nur ca. 40 Tage insgesamt lebt.

Nimmt man an, dass wir Menschen in sozialverträglich geregelten Arbeitsverhältnissen pro Jahr ca. 200 Tage arbeiten – der Rest sind Feiertage, Wochenenden, Urlaub, etc. – so ergäbe der Vergleich mit der Biene, die den Nektar für 1 kg Honig sammelt, dass wir dafür 100 Jahre arbeiten müssten.

Ab sofort gibt es den Frühjahrshonig 2020

  • im 500g-Glas zum Preis für 9€.
  • als Wabenhonig zum Preis von 50€ das Kilo.

(25 % des Erlöses aus dem Wabenhonig geht an die Aurelia Stiftung für ihre unermüdliche und hervorragende Lobby-Arbeit im Kampf gegen Neonicotinoide, https://www.aurelia-stiftung.de/)

Grundsätzlich zur Preisbildung von Wabenhonig, weil doch der eine oder andere denken mag: „Ist 50€ das Kilo nicht ein wenig viel?“: Wird Honig geschleudert, kann die Wabe wieder in den Bienenstock zurück gehängt werden, die Bienen befüllen sie – in einem guten Honigjahr – ein zweites Mal. Der Imker kann zweimal ernten. Nicht so beim Wabenhonig, denn da wird die Wabe mit verkauft und ist damit weg. Der Imker kann somit nur einmal ernten, weil die Bienen zuerst die Wabe wieder bauen müssen. Und in der Imkerei Miller ist es dann auch noch so, dass auch die Honigwaben im Naturwabenbau entstehen. Bis die Waben fertig gebaut sind, ist der Sommer vorbei. Also „nix mit zweimal ernten“. Das erklärt den Preis des Wabenhonigs. Weitere Infos zu meiner Wachsphilosophie unter: https://miller3bienen.de/bienenwachs/

Im Stadtgebiet von Freising liefere ich ab 20 € Warenwert frei Haus.

Bei Bestellungen bis 30.06.2020 und ab 80 € Warenwert ist der Versand innerhalb Deutschlands kostenfrei.

Bestellungen bienen@miller3.de

Wenn Sie sich dem Wunderwerk der Bienen von einer anderen Seite näher wollen – also nicht über Ihre Gaumenfreuden – dann lege ich Ihnen einen Text samt Bilder aus nationalgeographic ans Herz, zu finden unter:

https://www.nationalgeographic.com/magazine/2020/03/photos-reveal-wild-honeybees-intimate-lives-inside-a-tree-feature/

Einfach großartig.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer.

Ulrich Miller

Das Magazin – ein Mehrgenerationenhaus für das Bienenvolk

Was macht ein Mehrgenerationenhaus für den Menschen aus? Es gibt viele Erklärungsansätze und alle haben gemein, dass es sich an die Wohnbedürfnisse der Menschen unterschiedlichen Alters anpasst. So kann der Raum im Mehrgenerationenhaus mitwachsen, wenn die Familie größer wird oder auch umgekehrt. Höhepunkt des Raumbedarfs ist sicher dann erreicht, wenn die Kinder noch im Haus sind und die Generation der Großeltern mit dabei sind.

Gibt es ein Mehrgenerationenhaus auch in der Imkerei?

In der mitteleuropäischen Bienenhaltung gibt es viele unterschiedliche Formen von Häusern, von Schutzräumen für das Bienenvolk, oder Beuten wie der Imker sagt.
Eine Form ist das Magazin, ein modulares Kastenystem, das in Raum und Zeit erweitert und reduziert werden kann.

Im Winter, wenn das Bienenvolk sehr klein geworden ist – das ist der Zeitpunkt, wenn mehr oder weniger nur eine Generation von Bienen im Stock ist, die sogenannten Winterbienen – und nur noch knapp die Hälfte des Raumes benötigt, ist die Zeit der Reduktion gekommen.
Ich passe den benötigten Raum an die Größe des Bien an. Die Bienen sitzen dann auf 4-5 großen Waben. Die anderen, nicht mit Bienen besetzten Waben entnehme ich und schaffe Platz für eine innere Wärmedämmung.
Denn Bienen brauchen es warm. Wird das Volk im Laufe der nächsten Wochen wieder größer, weil weitere Bienen-Generationen ausgebrütet werden, wird wieder weiterer Raum gegeben.
Mitte/Ende April reicht dann ein Kasten, eine große komplette Zarge nicht mehr aus, dann werden weitere Zargen aufgesetzt – für das Mehrgenerationenhaus.

Das Magazin – im Einsatz als Mehrgenerationenhaus in meiner ökologischen und wesensgerechten Bienenhaltung!

Fünf Waben (W) die jeweils durch eine Isolierdämmschicht (I) links und rechts eingepackt werden. Rechts davon sind zwei Waben ohne Futtervorräte zu sehen, die im Laufe des Frühjahrs zu dem 5er-Wabenblock wieder dazugegeben werden, wenn es dem Bienenvolk im 5er-Wabenblock zu eng wird.
So sieht es dann aus, wenn das Winterbienenvolk im ausgehenden Winter (Ende Januar/Anfang Februar) eingepackt ist